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Credit: NASA

Koroljow, 26. April 2013 – Trotz eines Antennenproblems hat ein russischer Frachter am Freitag knapp 2,4 Tonnen Nachschub sicher zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. “Progress M-19M“ habe wie geplant um 14.25 Uhr deutscher Zeit automatisch am „Swesda“-Modul angelegt, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Für das Rendezvous-Manöver sei eine Reservevariante benutzt worden, für die die defekte Antenne nicht erforderlich gewesen sei.

Das Raumschiff war am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. Kurz nach dem Einschwenken in die Umlaufbahn hatte sich eine Antenne des Navigationssystems „Kurs“ nicht entfaltet. Mehrere Versuche, den Schaden an der Befestigung zu beheben, scheiterten. Daraufhin wurde ein Reservesystem aktiviert.

„Progress M-19M“ hat 529 Kilogramm medizinisches Material, 410 Kilogramm Wasser, 365 Kilogramm Treibstoff und 198 Kilogramm Lebensmittel  sowie wissenschaftliche Apparaturen, Ersatzteile und persönliche Dinge für die sechsköpfige russisch-amerikanisch-kanadische Besatzung an Bord.

Nach drei Flügen nach dem kurzen Sechs-Stunden-Schema kehrt Roskosmos bei den „Progress“-Schiffen damit wieder zu den traditionellen Zwei-Tage-Aufstiegen zurück. Experten zufolge war das Schema damit ausreichend und erfolgreich erprobt worden, um auch bei den bemannten Raumschiffen eingesetzt werden zu können.

Als erstes bemanntes Raumschiff  war „Sojus TMA-08M“am 28. März in nur sechs Stunden zur ISS geflogen. Nach einem weiteren Testflug und Auswertung aller medizinischen Parameter der Besatzungen soll dann entschieden werden, ob dieses nicht ganz unumstrittene Schema beibehalten wird.

Die Befürworter versprechen sich davon mehr Komfort für die Astronauten und eine schnellere Beförderung sensibler wissenschaftlicher Muster. Die Gegner argumentieren unter anderem damit, dass sich die Besatzungen in diesen beiden Tagen bereits an die Bedingungen der Schwerelosigkeit gewöhnen können und somit sofort einsatzbereit sind, wenn sie die Station erreichen.