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Credit: Roskosmos

Baikonur, 24. April 2013 – Ein russischer Frachter mit knapp 2,4 Tonnen Nachschub an Bord ist seit Mittwoch auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. „Progress M-19M“ habe um 12.12 Uhr deutscher Zeit an der Spitze einer „Sojus-U“-Rakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abgehoben, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die Ankopplung ist für Freitag kurz vor 14.30 Uhr geplant.

Nach Angaben russischer Medien hat sich nach dem Einschwenken in die Umlaufbahn eine der fünf Antennen des Rendezvous-Systems „Kurs“ nicht entfaltet. Man versuche, den Schaden beim nächsten Funkkontakt über russischem Territorium zu beheben,  sagte ein Experte. Selbst wenn das nicht gelinge, sei das automatische Kopplungsmanöver nicht gefährdet. Möglicherweise ändere sich aber der Kopplungszeitpunkt. Ähnliche Vorfälle habe es in der Vergangenheit auch schon gegeben.

Das automatische Raumschiff  bringt 529 Kilogramm medizinisches Material, 410 Kilogramm Wasser, 365 Kilogramm Treibstoff und 198 Kilogramm Lebensmittel  sowie wissenschaftliche Apparaturen, Ersatzteile und persönliche Dinge für die sechsköpfige russisch-amerikanisch-kanadische Besatzung auf die Umlaufbahn.

Nach drei Flügen nach dem sogenannten kurzen Sechs-Stunden-Schema kehrt Roskosmos bei den „Progress“-Schiffen damit wieder zu den traditionellen Zwei-Tage-Aufstiegen zurück. Experten zufolge war das Schema damit ausreichend und erfolgreich erprobt worden, um auch bei den bemannten Raumschiffen eingesetzt werden zu können.

Als erstes bemanntes Raumschiff  war „Sojus TMA-08M“ am 28. März in nur sechs Stunden zur ISS geflogen. Nach einem weiteren Testflug und Auswertung aller medizinischen Parameter der Besatzungen soll dann entschieden werden, ob dieses nicht ganz unumstrittene Schema beibehalten wird.

Die Befürworter versprechen sich davon mehr Komfort für die Astronauten und eine schnellere Beförderung sensibler wissenschaftlicher Muster. Die Gegner argumentieren unter anderem damit, dass sich die Besatzungen in diesen beiden Tagen bereits an die Bedingungen der Schwerelosigkeit gewöhnen können und somit sofort einsatzbereit sind, wenn sie die Station erreichen.