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Credit: NASA

Houston, 3. März 2013 — Glückliches Ende eines Pannenfluges. Mit knapp einem Tag Verspätung hat der private US-Weltraumfrachter „Dragon“ („Drache“) am Sonntagmittag doch noch die Internationale Raumstation ISS erreicht. Die Kapsel, die über kein aktives Kopplungsaggregat verfügt, wurde um 11.31 Uhr  deutscher Zeit (05.31 Uhr Ortszeit) per Roboterarm rund zehn Meter von der Station entfernt „eingefangen“ und knapp dreieinhalb Stunden später um 14.56 Uhr mit 16 Bolzen am „Harmony“-Modul befestigt, teilte das NASA-Kontrollzentrum in Houston im Bundesstaat Texas mit.

Eigentlich sollte das komplizierte Manöver bereits am Samstagmittag stattfinden. Der Frachter des kalifornischen Unternehmens SpaceX war am Freitagnachmittag vom  Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida problemlos zu seiner zweiten kommerziellen Versorgungsmission gestartet. Doch kurz nach den Einschwenken in die Erdumlaufbahn begannen die Probleme. Zuerst ließen sich die Sonnenbatterien, die für die Stromversorgung verantwortlich sind, nicht voll ausfahren. Kaum war diese Panne behoben, zeigte sich, dass nicht alle der 18 Korrektur- und Lageregelungstriebwerke ordnungsgemäß funktionierten. Zeitweilig sah es so aus, als würde  die Mission scheitern, weil ohne perfekt funktionierende Triebwerke eine Kollision mit der Station drohte. Doch dann meisterten die Techniker auch dieses Problem. Nach mehreren erfolgreichen Funktionsproben gab die NASA  Grünes Licht für das verspätete Rendezvous-Manöver. Die Mission war gerettet.

„Dragon“ bringt 575 Kilogramm wissenschaftliche Geräte, Ersatzteile, Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel für die sechsköpfige Besatzung aus Russland, den USA und Kanada auf die Umlaufbahn. Die Astronauten können sich zudem auf einen speziellen Überraschungs-Korb mit frischem Obst aus dem Garten eines SpaceX-Mitarbeiters freuen.

Am 25. März soll „Dragon“ mit 1,21 Tonnen Ladung an Bord auf die Erde zurückkehren und vor der Küste Kaliforniens im Pazifik wassern.

Bis 2016 sind zwölf Versorgungsflüge geplant. Die NASA zahlt SpaceX dafür 1,6 Milliarden Dollar.

(für dapd)