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Credit: DLR

Köln, 28. Februar 2013 – Mikrobielle Verunreinigungen durch Pilze, Keime und Sporen sind im Weltall eine große Gefahr für die Gesundheit der Astronauten. Auf der Internationalen Raumstation ISS oder auf Langzeitmissionen werden die winzigen Lebewesen zu einem großen, sicherheitsrelevanten Problem. Die Überwachung der Umgebung  auf der ISS ist somit ein wichtiger Schritt und gleichzeitig eine große Herausforderung. Sie stellt hohe Ansprüche an die Messverfahren und ist technisch wie auch zeitlich sehr aufwendig. Das soll der Einsatz einer elektronischen Spürnase nun ändern, die im Dezember zur Station gebracht wurde und am Donnerstag die Spur der kleinen Organismen aufgenommen hat. Umgesetzt wurde das E-Nose-Projekt im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln.

Mittlerweile seien diese Organismen auch für die ISS-Besatzungen eine ernstzunehmendes Risiko geworden. Das Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) habe bisher bis zu 300 verschiedene Organismen über die recht umständliche Wischmethode auf der ISS bestimmt, sagte Projektleiter Joachim Lenic vom DLR-Raumfahrtmanagement. Mit der E-Nose ließen sich die Kulturen nun einfacher messen. Die Spürnase ermittle die Belastung über ein Gassensorsystem. Im Rahmen eines deutsch-russischen Experimentes, das bis Juni läuft, spüre sie von jetzt an im russischen Segment der ISS Pilze und Bakterien auf. Die Messdaten würden  gemeinsam ausgewertet, betonte Lenic.