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Credit: Roskosmos

Moskau, 15. Februar 2013 — Russland zieht sich schrittweise aus Objekten des von Kasachstan gepachteten Kosmodroms Baikonur zurück und strebt in der Perspektive die gemeinsame Nutzung dieses Komplexes an. Das Kosmodrom insgesamt werde aber nicht aufgegeben, sagte der stellvertretende Generaldirektor der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Sergej Saweljew, der Zeitung „Iswestija“ vom Freitag. Als Gegenleistung für diesen Rückzug und die Ausbildung von kasachischen Spezialisten für diese Objekte werde Kasachstan weiterhin den Start der schweren „Proton“-Trägerraketen zulassen, die wegen ihres hochtoxischen Treibstoffs als stark umweltgefährdend gelten und ab 2020 verboten werden sollten.

Saweljew sagte, er gehe davon aus, dass Kasachstan 2013 mehr als zwölf „Proton“-Starts zulassen werde. Als erstes Objekt wird den Angaben zufolge der im Bau befindliche Startkomplex „Baiterek“, der von „Angara“- auf „Zenit“-Raketen umgerüstet wird, an Kasachstan übergeben. Zudem wird die Ausweitung der Zusammenarbeit am Start-Programm der „Dnjepr“-Konversionsraketen ins Auge gefasst.

Russland hat das Kosmodrom Baikonur, das nach dem Zerfall der UdSSR auf kasachischem Gebiet liegt, bis 2050 für 115 Millionen Dollar pro Jahr gepachtet. Moskau kann nur von hier bemannte Raumschiffe starten und versucht deshalb, sich mit dem Bau des neuen Startplatzes „Wostotschny“ im Amur-Gebiet von Kasachstan unabhängig zu machen.

(für dapd)