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Credit: G. Kowalski

Berlin, 7. Januar 2013 — Das Raumfahrtjahr 2013 hält eine Fülle von Jubiläen parat. Das wichtigste ist zweifellos der 50. Jahrestag des ersten Fluges einer Frau ins All. Am 16. Juni 1963 war die sowjetische Kosmonautin Walentina Tereschkowa mit ihrem Raumschiff „Wostok 6“ vom Kosmodrom Baikonur im heutigen Kasachstan gestartet. In drei Tagen umkreiste sie die Erde 48 Mal. Zwei Jahre nach ihrem Landsmann Juri Gagarin, der als erster Mensch die irdische Schwerkraft überwunden hatte, sorgte sie damit für einen weiteren historischen Erfolg der UdSSR.  Erst 20 Jahre später, im Juni 1983, schickte der Erzrivale USA mit Sally Ride (1951-2012), die erste Frau in den Weltraum.

Tereschkowas „kosmischer Bruder“ Waleri Bykowski, der am 14. Juni gestartet war, kann zugleich den 50. Jahrestag des mit fünf Tagen längsten Solo-Fluges in der Geschichte der Raumfahrt begehen. Der letzte NASA-Astronaut, Gordon Cooper, war einen Monat zuvor rund eineinhalb Tage allein unterwegs. Mit ihm endete auch das Programm der einsitzigen „Mercury“-Kapseln.

Die USA können zudem mit Stolz auf den 40. Jahrestag ihrer ersten Raumstation „Skylab“ zurückblicken. Sie war am 14. Mai 1973 gestartet und  beherbergte trotz anfänglicher technischer Probleme bis Februar 1974 drei Besatzungen zu jeweils drei Astronauten. Diese führten rund 300  Experimente vor allem im medizinischen Bereich sowie zur Sonnenforschung und Erderkundung durch.

Auch Deutschland kann zwei Jubiläen feiern. Am 26. August jährt sich zum 35. Mal der Start von Sigmund Jähn als erster Deutscher ins All. Der Offizier der NVA der DDR arbeitete im Rahmen des Interkosmos-Programms des Ostblocks eine Woche lang mit Waleri Bykowski und zwei weiteren Russen in der Raumstation „Salut 6“.

Fünf Jahre später, Ende November 1983,  flog mit Ulf Merbold, der noch vor der Mauer aus der DDR in den Westen geflohen war, der erste Europäer mit einem US-Space Shuttle ins All. Danach war der gebürtige Greizer noch zweimal im Weltraum: 1992 erneut mit einem Shuttle und 1994 mit einer russischen „Sojus“-Kapsel. Damit ist der promovierte Physiker, der Jähn nach der Wende zu einem erfolgreichen Neustart im geeinten Deutschland verhalf, der bisher einzige deutsche Dreifach-Flieger.

Doch nicht alle Jubiläen bieten in diesem Jahr Grund zum Feiern. So stürzte vor zehn Jahren, am 1. Februar 2003, die US-Raumfähre „Columbia“ kurz vor der Landung ab. Bei der nach 1986 zweiten Shuttle-Katastrophe fanden alle sieben Besatzungsmitglieder, darunter auch der erste israelische Astronaut, den Tod.

(für dapd)