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Credit: NASA

Moskau, 21. Dezember 2012 –Weihnachten kann jetzt auch in der Internationalen Raumstation ISS kommen. Rechtzeitig zum Fest ist die 34. Stammbesatzung seit Freitag mit der Ankunft von „Sojus TMA-07M“ wieder komplett. Das Raumschiff mit dem Russen Roman Romanenko, dem Amerikaner Thomas Marshburn und dem Kanadier Christopher Hadfield an Bord habe am „Weltuntergangstag“ um 15.09 Uhr deutscher Zeit – drei Minuten früher als geplant – angekoppelt, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit.

Kevin Ford (USA), Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin (beide Russland), die seit Mitte November allein auf der Umlaufbahn gearbeitet haben, begrüßten ihre Kollegen mit großem Hallo. Sie freuen sich auf die gemeinsame Arbeit und darauf, die bevorstehende Feiertage in voller Besetzung und als eine große Familie begehen zu können: Zuerst die amerikanische Weihnacht, dann den Jahreswechsel und Anfang Januar zum Abschluss noch die orthodoxe russische Weihnacht. Dabei werden neben Kaviar auch kanadische Spezialitäten serviert.

Die Russen leiteten die Feierlichkeiten quasi schon am Freitag ein. Denn statt des vermeintlichen Weltuntergangs begingen sie nach ihrem Kalender den Tag des Heiligen Wundertäters Nikolai, dem russischen Pendant von Nikolaus oder Santa Claus.

Hadfield eröffnet „Krankenhaus im Koffer“

Die Neuankömmlinge, die am Mittwoch bei klirrendem Frost vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet waren, bleiben 147 Tage im All und führen in dieser Zeit rund 150 wissenschaftliche Experimente durch. Viele davon sind medizinischer Natur. So freut sich Hadfield darauf, ein „Krankenhaus im Koffer“ eröffnen zu können. Das Mini-Labor ermöglicht es, binnen weniger Minuten Blutanalysen durchzuführen. Erstmals zum Einsatz kommt in dieser Zeit auch eine deutsche elektronische „Spürnase“. Das Gerät, das die Astronauten als Handgepäck dabei hatten, misst die gesundheitsgefährdende Belastung durch Bakterien und Pilze im russischen Segment.

Auf dem Flugplan des Trios stehen zudem der Empfang von vier russischen, einem europäischen und einem amerikanischen Frachter sowie zwei Ausstiege in den freien Raum. Einer davon dient der Montage einer russischen Experimentieranlage an der ISS-Außenhaut.

(für dapd)