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Credit: Roskosmos

Baikonur, 19. Dezember 2012 — Perfekter vorweihnachtlicher Start: Ein bemanntes russisches Raumschiff ist seit Mittwoch auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. „Sojus TMA-07M“ mit dem Russen Roman Romanenko, dem Amerikaner Thomas Marshburn und dem Kanadier Christopher Hadfield an Bord habe pünktlich um 13.12 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abgehoben, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die Ankopplung am russischen „Rasswet“-Modul sei für Freitagnachmittag  um 15.12 Uhr geplant.

Das Trio hat auch eine „elektronische Spürnase“ im Gepäck. Das Gerät, das im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom Raumfahrtunternehmen Astrium in Friedrichshafen gebaut wurde, soll die Bakterien- und Pilzbelastung im russischen ISS-Segment messen, die für Mensch und Technik gefährlich sein kann. Partner des wissenschaftlichen Projekts ist das Moskauer Institut für Medizinische und Biologische Probleme (IMBP), das für die Gesundheit der Besatzung zuständig ist.

Obwohl auch Astronauten gelegentlich abergläubisch sind, lassen sich Romanenko, Marshburn und Hadfield nicht vom Medienhype um den angeblichen Weltuntergang am 21. Dezember nach dem Maya-Kalender beirren. Sie freuen sich nach Roskosmosangaben vielmehr auf ein Jubiläum an diesem Tag: Die 150. Kopplung einer „Sojus“-Kapsel mit einer Orbitalstation. Sollte Freitag  wirklich der letzte Tag der Welt sein, könnten die Astronauten das aus einer „interessanten Perspektive“ beobachten, kommentierte Hadfield augenzwinkernd.

Romanenko, Marshburn und Hadfield sollen 147 Tage im All bleiben und rund 150 wissenschaftliche Experimente durchführen. Zudem empfangen sie mehrere automatische Frachtraumschiffe und steigen zweimal in den freien Weltraum aus.

Mit dem Trio erreicht die ISS-Besatzung wieder ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern. Denn seit Mitte November arbeiten Kevin Ford (USA), Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin (beide Russland) allein auf der Umlaufbahn.

(für dapd)