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Pjöngjang, 12. Dezember 2012 — Ungeachtet der internationalen Proteste und Warnungen hat Nordkorea am Mittwoch eine Trägerrakete mit einem Satelliten gestartet. „Unha-3“ mit dem „friedlichen“ Beobachtungssatelliten „Kwangmyongsong-3“ an der Spitze sei von der Sohae-Startbasis an der Westküste ins All geschossen worden, teilte das kommunistische Regime in Pjöngjang mit. Der Satellit habe seine Umlaufbahn erreicht.

Südkorea hat den Start als „Provokation“ verurteilt, die den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel gefährde, und wie Japan seinen Sicherheitsrat einberufen. Auch der UN-Sicherheitsrat will Konsultationen durchführen. Es wird vermutet, dass Nordkorea mit dem Start die Technologie für eine atomare Langstreckenrakete testet.

Inzwischen hat das Nordamerikanische Luft- und Weltraumverteidigungskommando (NORAD) den Start bestätigt. Der Satellit soll die Erde auf einer Umlaufbahn von 494 mal 588 Kilometern umkreisen.

Nach Russland, den USA, Frankreich, Japan, China, Großbritannien, Indien, Israel und Iran ist Nordkorea das zehnte Land, das mit eigener Technik einen Satelliten in den Weltraum geschickt hat.

Die UNO, die USA, Russland, Japan, Südkorea, Deutschland und zahlreiche andere Staaten hatten Nordkorea dringend aufgefordert, auf den Raketenstart zu verzichten, da er gegen internationale Verpflichtungen verstoße und Frieden und Stabilität in der Region gefährde. Pjöngjang hatte sich 2005 zur Atommacht erklärt und 2006 und 2009 Kerntests durchgeführt. Darauf hatte der UN-Sicherheitsrat mit Sanktionen reagiert. Im April war eine Weltraumrakete mit einem Satelliten an Bord 90 Sekunden nach dem Start explodiert.