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Credit: Roskosmos

Moskau, 9. Dezember 2012 — Russlands Raumfahrt hat erneut einen Fehlschlag erlitten. Der am Samstag gestartete Telekommunikationssatellit „Jamal-402“ hat wegen eines technischen Fehlers seinen geostationären Zielorbit nicht erreicht, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos am Sonntag in Moskau mit. Die Oberstufe der „Proton-M“-Trägerrakete habe den Satelliten vier Minuten zu früh ausgesetzt.

Eine Sonderkommission soll nun die Ursache des Fehlers untersuchen und Maßnahmen erarbeiten, um den Raumflugkörper noch zu retten. Experten gehen nach russischen Agenturberichten davon aus, dass der Satellit noch aus eigener Kraft sein Ziel erreichen kann. Fraglich sei dann nur, ob seine Treibstoffvorräte danach für die geplante Betriebszeit reichen.

„Jamal-402“ war am Samstag um 14.13 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aufgestiegen. Die ersten drei Stufen der Trägerrakete haben normal funktioniert und den Satelliten auf die Erdumlaufbahn gebracht. Auf dem Weg von dort in den geostationären Orbit waren vier Zündungen der „Bris-M“-Oberstufe vorgesehen. Drei davon verliefen nach Plan. Bei der vierten arbeiteten die Oberstufen-Triebwerke jedoch statt neun nur fünf Minuten.

Der 4,5 Tonnen schwere Satellit des Betreibers Gazprom Space Systems sollte Kunden vornehmlich in Russland, aber auch in West- und Mitteleuropa, dem Nahen Osten und Nordafrika mit modernen Dienstleistungen versorgen. Seine Lebensdauer wird mit 15 Jahren angegeben.

Russland hat in letzter Zeit erhebliche Schwierigkeiten vor allem mit den Oberstufen seiner Trägerraketen. Als Ursache wird das mangelhafte Qualitätsmanagement bei den Herstellern angesehen.

(für dapd)