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Credit: Roskosmos

Moskau, 16. September 2012 —  Frauen-Power in der Internationalen Raumstation ISS. In der Nacht zum Sonntag hat die amerikanische Astronautin Sunita Williams das Kommando über die Station von ihrem russischen Kollegen Gennadi Padalka übernommen, der zusammen mit seinem Landsmann Sergej Rewin und US-Astronaut Joseph Acaba am Montagmorgen wieder zur Erde zurückkehrt.

Williams bildet zunächst mit dem Russen Juri Malentschenko und dem Japaner  Akihiko Hoshide allein die nunmehr 33. Stammbesatzung. Am 17. Oktober stoßen dann noch die Russen Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin sowie der Amerikaner Kevin Ford dazu. Damit hat dann die Station  wieder ihre Soll-Stärke. Am 12. November schlägt dann auch für Williams, Malentschenko und Hoshide, die am Sonntag 63 Tage auf der Umlaufbahn waren,  die Abschiedsstunde. Sie landen mit ihrem Raumschiff „Sojus TMA-05M“ in der kasachischen Steppe.

Zum zweiten Mal ist der Boss eine Dame

Die Amerikanerin, die am Mittwoch (19. September) ihren 47. Geburtstag feiert, ist die zweite Frau, die das Sagen in der männerdominierten Station hat. Im Oktober 2007 hatte bereits ihre Landsmännin Peggy Whitson diese Funktion inne. Whitson „kommandierte“ damals allerdings nur ein Dreier-Team, zu dem noch ein Amerikaner und ein Russe gehörten.

Williams bringt beste Voraussetzungen für ihre neue Rolle mit. So hat sie bereits von Anfang  Dezember 2006 bis zum 22. Juni 2007 als Bordingenieurin in der Station gearbeitet. Sie stellte dabei mit 195 Tagen einen Frauen-Langzeitflugweltrekord auf. Inzwischen hat sie auch den Ausstiegs-Weltrekord für „kosmische Amazonen“ erobert. Bei insgesamt sechs „Weltraumspaziergängen“ – zwei davon bei ihrer jetzigen Mission – arbeitete sie 44 Stunden und 2 Minuten im freien Raum. Sie entthronte damit Peggy Whitson, die bis dato mit 39 Stunden und 46 Minuten die Top-Liste angeführt hat.

(für dapd)