Do. Nov 28th, 2024

 

Credit: G. Kowalski

 

Berlin, 13. September 2012 — Pannenhilfe im All ist schon bald keine Fiktion mehr. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am Donnerstag auf der ILA 2012 in Berlin an die Astrium GmbH den Auftrag für die Vorbereitungsphase der Deutschen Orbitalen Servicing Mission (DEOS) vergeben. Dabei fängt ein Servicesatellit einen unkontrollierbaren Satelliten im All ein, repariert oder betankt ihn und kann ihn, falls nötig, auch kontrolliert entsorgen.

DLR-Vorstandsmitglied Gerd Gruppe betonte bei der Präsentation, DEOS sei eine Weltneuheit  und „absolute deutsche Technologie vom Feinsten“, die erst durch die führende Stellung Deutschlands in der Raumfahrt-Robotik möglich geworden sei. In der Designphase sollen ein Service- und ein sogenannter Client-Satellit  in einen niedrigen Erdorbit geschossen werden, um ein umfangreiches Experimental- und Verifikationsprogramm zu absolvieren. Dazu stehen während der einjährigen Vertragsdauer 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Auf der Pressekonferenz wurde der ausschließlich zivile Charakter des Projekts unterstrichen. Zugleich wurde aber eingeräumt, dass DEOS auch technologische Elemente der dualen – also militärischen und zivilen – Nutzung enthalte. Die amerikanische Seite habe sich in dieser Frage wohlwollend gezeigt. Sollten andere Raumfahrtmächte wie Russland oder China Einwände haben, werde man mit ihnen in den Dialog treten. 

Am selben Tag hat das DLR einen Weltraumroboter-Wettbeweb – den SpaceBot Cup – ausgelobt. Bis zum 31. Oktober können dazu Vorschläge für Roboter eingesandt werden, die Gegenstände in einer ganz bestimmten Zeit aufsuchen, identifizieren und transportieren können. Den Gewinnern winkt die Unterstützung des DLR bei der Umsetzung der Ideen.