Koroljow, 24. August 2012 — Das Rätsel um die neue Flughöhe der Internationalen Raumstation ISS nach der Bahnkorrektur vom Mittwoch ist gelöst. Die Station umkreise die Erde jetzt auf einer mittleren Umlaufbahn von 416,4 Kilometern, teilte der stellvertretende Leiter des Flugleitzentrums (ZUP), Wiktor Blagow, der Nachrichtenagentur dpad am Freitag auf Anfrage in Koroljow bei Moskau mit.

Die Station sei bei dem Manöver in der Tat  auf die geplanten 420,6 Kilometer angehoben worden, sagte Blagow. „Doch dann hat sie sich nicht auf dieser Umlaufbahn gehalten, sondern sich nach unten bewegt.“

Russische Nachrichtenagenturen hatten am Mittwoch unter Berufung auf einen ZUP-Sprecher übereinstimmend gemeldet, die Bahnhöhe betrage nunmehr 420,6 Kilometer. Die Raumfahrtagentur Roskosmos sprach indes ebenfalls unter Hinweis auf das ZUP von nur 420,5 Kilometern.

Das ZUP selbst hatte sich am Mittwoch auf seiner Homepage ausgeschwiegen. Erst am Donnerstag war dann dort zu lesen, die neue Umlaufbahn  betrage 416,4 Kilometer. Damit war die Verwirrung komplett.

Mit dem Korrekturmanöver ist die Station auf eine günstige Umlaufbahn für die Rückkehr des Raumschiffes „Sojus TMA-04M“ mit den Russen Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie dem Amerikaner Joseph Acaba an Bord am 17. September zur Erde und den Start des Nachfolgers „Sojus TMA-06M“ am 15. Oktober vom Kosmodrom Baikonur gehievt worden.

Mit Rücksicht auf die Erfordernisse der US-Shuttes hatte die ISS bis Mitte 2011 die Erde in rund 350 Kilometern umkreist. Nach dem Ende der Raumfähren haben die Russen die Umlaufbahn dann schrittweise auf die neue Rekordmarke erhöht. Das erlaubt es ihren Raumschiffen, ihr Ziel noch am Starttag zu erreichen, wie der Sechs-Stunden-Flug des Frachters „Progress M-16M“ Anfang August demonstriert hat. Bisher waren dafür zwei Tage erforderlich.

Die nächste Bahnkorrektur ist für den 12. September vorgesehen.

(für dapd)