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Credit: ZUP

Koroljow, 22. August 2012 —  Die Internationale Raumstation ISS ist seit Mittwoch gewissermaßen im Höhenrausch. Durch zweimalige Zündung der Triebwerke des europäischen Frachters ATV-3 “Edoardo Amaldi” im Abstand von rund dreieinhalb Stunden wurde die Umlaufbahn der Station um rund 10,5 Kilometer auf die Rekordhöhe von 420,6 Kilometern angehoben, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf einen Sprecher des Flugleitzentrums (ZUP) in Koroljow bei Moskau. Eigentlich sollte die Bahnkorrektur schon in der vergangenen Woche stattfinden. Sie wurde jedoch nach einem Temperaturalarm im Triebwerkssystem vorzeitig abgebrochen.

Bei der ersten Zündung, die um 11.45 Uhr deutscher Zeit begann und 384 Sekunden dauerte, erhielt die Station einen zusätzlichen Impuls von 0,9 Metern pro Sekunde. Damit flog sie zwischenzeitlich auf einer mittleren Bahnhöhe von 414,8 Kilometern. Die zweite Zündung von 2088,5 Sekunden um 15.17 Uhr sorgte für einen weiteren zusätzlichen Impuls von 4,9 Kilometern pro Sekunde und brachte die ISS auf die endgültige Höhe, was neuen Rekord bedeutet.

Günstigste Umlaufbahn für bevorstehende Landung

Nach dem Korrekturmanöver befindet sich die Station jetzt auf der günstigsten Umlaufbahn für die Rückkehr des Raumschiffes „Sojus TMA-04M“ mit den Russen Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie dem Amerikaner Joseph Acaba an Bord am 17. September zur Erde und den Start des Nachfolgers „Sojus TMA-06M“ am 15. Oktober vom Kosmodrom Baikonur.

Mit Rücksicht auf die Erfordernisse der US-Shuttes hat die ISS bis Mitte 2011 die Erde in rund 350 Kilometern umkreist. Nach dem Ende der Raumfähren haben die Russen die Umlaufbahn schrittweise auf über 400 Kilometer erhöht. Das erlaubt es ihren Raumschiffen nun, ihr Ziel noch am Starttag zu erreichen, wie der Sechs-Stunden-Flug des Frachters „Progress M-16M“ Anfang August demonstriert hat. Bisher waren dafür zwei Tage erforderlich.

Die nächste Bahnkorrektur ist für den 12. September vorgesehen.

(für dapd)