Houston, 31. Juli 2012 — Mission erfüllt: Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Versorgungs- und Testprogramms hat das russische automatische Raumschiff „Progress M-15M“ am späten Montagabend endgültig von der Internationalen Raumstation ISS abgelegt. Der Frachter befinde sich seit 23.19 Uhr deutscher Zeit im autonomen Flug, teilte das NASA-Flugleitzentrum in Houston (Texas) mit. Die Abkopplung habe über Kasachstan stattgefunden.
Bis zum Rand mit Müll und ausrangierter Technik beladen, wird das Raumschiff aber noch bis zum 20. August für wissenschaftliche Versuche genutzt und erst dann gezielt über dem Pazifik zum Absturz gebracht und verglühen. Bei dem Experiment „Radar-Progress“ geht es um die Untersuchung der Auswirkungen der Arbeit der Triebwerke auf die Ionosphäre.
„Kurs-NA“ künftig für alle russischen Raumschiffe
„Progress M-15M“ hatte am 22. April 2,4 Tonnen Nachschub zur Station gebracht und seither am „Pirs“-Modul vor Anker gelegen. In der vergangenen Woche wurde der Frachter abgekoppelt, um Russlands modernisiertes Annäherungs- und Kopplungssystem “Kurs-NA” (NA steht für neu und aktiv) zu erproben. Der Test gelang schließlich im zweiten Anlauf. Das erfolgreiche Manöver wurde von den russischen ISS-Kosmonauten Gennadi Padalka, Sergej Rewin und Juri Malentschenko kontrolliert. Zuvor musste ein erster Kopplungsversuch nach Medienangaben wegen eines Sensorschadens abgebrochen werden.
Künftig sollen alle “Progress”- und bemannten “Sojus”-Kapseln mit dem neuen System ausgestattet werden. Es enthält nur noch wenige analoge Elemente und kommt im Unterschied zu seinem Vorgänger mit einer statt vier Antennen aus. Außerdem gilt es als sicherer und energiesparend.
(für dapd)