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Credit: Roskosmos

Moskau, 28. Juli 2012 — Können die Russen nicht zählen – oder stimmt die Kommunikation zwischen dem Verteidigungsministerium und der Raumfahrtagentur Roskosmos nicht? Die Agentur meldete am Samstag auf ihrer Homepage, dass am Morgen um 03.35 Uhr deutscher Zeit eine „Rokot“-Trägerrakete drei zivile Satelliten vom nordrussischen Kosmodrom Plessezk ins All geschossen habe. Dabei habe es sich um zwei „Gonez-M“-Telekommunikations- und einen „MiR“-Wissenschaftssatelliten gehandelt.

Ministerium spricht von vier Satelliten

Etwa zeitgleich aber verkündete der Sprecher des Ministeriums, Oberst Alexej Solotuchin, den Start von vier Satelliten. Der vierte sei ein Militärsatellit gewesen. Er habe nach Erreichen der vorausberechneten Umlaufbahn die Ordnungsnummer „Kosmos-2481“ erhalten, sagte er vor Journalisten. Unter dieser unverfänglichen Bezeichnung haben die Sowjets 1962 begonnen, ihre Raumfahrttechnik der unterschiedlichsten Bestimmung geheim zu testen.

Eigentlich hätte die leichte Konversionsrakete „Rokot“, die auf der Basis der einstigen Atomrakete  RS-18 (NATO-Code: SS-19 Stiletto) entstand, bereits Mitte Juli starten sollen. Doch der Termin musste wegen eines Problems mit der „Bris-KM“-Oberstufe verschoben werden.

Erster Start seit Februar 2011

Beim letzten „Rokot“-Start im Februar 2011 war der Militärsatellit „Geo-IK-2“ zwar auf eine Umlaufbahn gebracht worden, die der vorausberechneten „nahe kam“, wie es damals hieß. Es gelang aber nicht, mit ihm Verbindung aufzunehmen. Daraufhin wurden die „Rokot“-Starts eingestellt. Seit 2000 sind nach Angaben der Militärs 16 solcher Raketen von Plessezk aufgestiegen.

(für dapd)