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Credit: ESA

Koroljow, 1. Juli 2012 — Mit sechwöchiger Verspätung ist der niederländische Astronaut André Kuipers am Sonntag sicher von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Nach knapp 193 Tagen im All landete er um 10.14 Uhr deutscher Zeit mit dem Russen Oleg Kononenko und dem Amerikaner Don Pettit an Bord des Raumschiffes „Sojus M-03M“ 148 Kilometer südöstlich der Stadt Dsheskasgan in der kasachischen Steppe, wie das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mitteilte.

Zusätzliche Forschungen zu PromISSe
 
Ursprünglich sollte der Flug nur 147 Tage dauern. Doch dann musste der Start der Nachfolger wegen eines technischen Fehlers an deren „Sojus“-Kapsel verschoben werden. Und so bekam Kuipers die einmalige Gelegenheit, zusätzlich zu seinem ESA-Forschungsprogramm PromISSe (Progamme for Research in Orbit Maximising the Inspiration from Space Station for Europe) mit rund 30 Experimenten unter anderem in den Bereichen Lebens- und Materialwissenschaften, Fluidphysik, Strahlen- und Sonnenforschung sowie Biologie noch weitere Forschungen zu betreiben.
 
Experiment Thermolab
 
Kurz bevor der promovierte Arzt am Samstag seine umfangreichen Wissenschaftsdaten in der Landekapsel verstaute, hat er noch einige Versuche abgeschlossen. Dabei ging es unter anderem beim Experiment Thermolab um die Frage, wie sich der menschliche Körper warm hält. Auf der Erde regelt er beispielsweise seine Temperatur von konstant etwa 37 Grad Celsius bei Wärme oder Kälte durch das Zusammenziehen oder die Ausdehnung der Blutgefäße. In der Schwerelosigkeit hingegen gibt es diese Konvektion nicht. Die Wissenschaft ist deshalb der Frage auf der Spur, wie sich die Körper der Astronauten überraschenderweise trotzdem anpassen und im Weltraum nicht überhitzen.
 
Wiedersehen mit Padalka
 
Die vierte Langzeitmission eines ESA-Astronauten brachte für den 53-jährigen Niederländer auch ein Wiedersehen mit seinem russischen Freund Gennadi Padalka. Mit ihm als Kommandanten war er im April 2004 an Bord des Raumschiffes „Sojus TMA-4“  für eine Woche erstmals zur ISS geflogen. Diesmal kam Padalka mit seinem Landsmann Sergej Rewin und dem Amerikaner Joseph Acaba Mitte Mai auf die Umlaufbahn. Bis zur Ankunft des nächsten russischen Raumschiffes mit einem Russen, einem Amerikaner und einem Japaner setzen sie allein die Arbeit als 32. Stammbesatzung in der Station fort.
 
(für dapd)