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Credit: NASA

Bremen, 21. Juni 2012 — Europas größtes Raumfahrt-Unternehmen Astrium hat von der Europäischen Weltraumorganisation ESA den Auftrag für zwei Studien zur Entwicklung neuer Raumfahrzeuge auf der Basis der Technologien des automatischen Frachters ATV (Automated Transfer Vehicle) und des Forschungsmoduls „Columbus“ erhalten. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf zusammen 13 Millionen Euro, teilte Astrium am Donnerstag in Bremen mit.

In der ersten Studie soll untersucht werden, wie ein Service-Modul (SM) für die von der US-Luft- und Raumfahrtagentur NASA geplante „Orion“-Kapsel, das so genannte Multi Purpose Crew Vehicle (MPCV), zur Erkundung des Weltraums aussehen könnte. Hierbei werde als Basis das Antriebs- und Avioniksystem des ATV-Servicemoduls genutzt, heißt es in einer Pressemitteilung.

In einer zweiten Studie soll auf der Grundlage der ATV-Technologien das Konzept eines autonomen, vielseitig einsetzbaren Raumfahrzeugs erstellt werden. Ziel ist es, dieses Fahrzeug durch entsprechende Anpassungen künftig zu verschiedensten Missionen heranziehen zu können, insbesondere zur Versorgung von Weltraumstrukturen im erdnahen Orbit, zur Versorgung und Wartung eines anderen im Orbit befindlichen Raumfahrzeugs sowie zur Versorgung von freifliegenden autonomen „Plattformen und Habitaten“. Beide Studien sollen vor Ende 2012 abgeschlossen sein.

Mit den ATV, von denen bisher drei zur ISS geflogen sind, leistet die ESA ihren Beitrag zu den Operationskosten der Station. Nach Einstellung  des Shuttle-Programms im Sommer 2011 ist der europäische  Frachter das größte Versorgungsfahrzeug für die Station. Der letzte Flug ist derzeit für 2014 mit ATV-5 „Georges Lemaître“ geplant.

(für dapd)