Berlin, 3. Mai 2012 –Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, hat die Entwicklung eines europäischen Mehrzweckmoduls als Weiterentwicklung des ATV angeregt. Das Multi Purpose Concept Versatile Service Module könnte als Kompromiss aus dem bisher insbesondere von Deutschland favorisierten Multi-Purpose Crew Vehicle Service Module (MPCV-SM) und dem von Frankreich bevorzugten Versatile Autonomous Concept (VAC), einem vielseitigen autonomen Konzept, entstehen, sagte Wörner der Nachrichtenagentur dpad in Berlin. Dieser Kompromiss müsste allerdings noch vor der ESA-Ministerratskonferenz im November entschieden werden, auf der über die nächsten Schritte Europas im All beraten wird.
Wörner gibt seinem Vorschlag eine 80-prozentige Erfolgschance. Für für Planung und Entwicklung seien 450 Millionen Euro erforderlich. Mit diesem Geld könnte in drei bis vier Jahren ein Basis-Modell dieses Raumschiffes entstehen, das auf dem automatischen Transporter ATV aufbaue und dann für verschiedene spezielle Anwendungen ausgelegt werden könne. Wichtig sei, dass es nicht nur den europäischen Anforderungen genüge, sondern zugleich auch „Service-Charakter“ für die Amerikaner etwa für ihre Flüge zur Internationalen Raumstation ISS habe.
Sollte der Kompromiss zustande kommen, will sich Wörner bemühen, dass auch die deutsche Industrie angemessen am Bau des neuen Raumschiffes beteiligt wird.
(für dapd)