Mo. Dez 23rd, 2024
Credit: G. Kowalski

Berlin, 3. Mai 2012 — Enger konnte die Verbindung zwischen Theorie und Praxis nicht sein. Direkt aus der Internationalen Raumstation hat ESA-Astronaut André Kuipers am Donnerstag den Teilnehmern des ISS-Symposiums 2012 in Berlin gezeigt, wie er auf der Umlaufbahn das umsetzt, was sich viele Wissenschaftler aus Europa und der ganzen Welt so ausgedacht haben.

Video-Demonstration aus der ISS

Der Niederländer, der seit 133 Tagen im All ist und derzeit mit dem Russen Oleg Kononenko und dem Amerikaner Don Pettit die 31. Stammbesatzung bildet, stellte den rund 250 Vertretern der fünf ISS-Partner USA, Russland, Japan, Kanada und Europa/ESA ausführlich seine Experimentiereinrichtungen vor und beschrieb, wie er mit ihnen täglich arbeitet. In seiner Videobotschaft wünschte er dem Forum auch im Namen seiner Kollegen „sehr gute Ergebnisse“ und schloss mit einem Kompliment an die deutsche Hauptstadt, die aus dem Weltraum wunderschön aussehe.

Forschungen zum Wohle des Lebens auf der Erde

Im Mittelpunkt des zweiten Beratungstages des Symposium stand die Präsentation von Experimenten und wissenschaftlichen Apparaturen von heute und morgen. Unter dem Motto „Eine Welt ohne Schwerkraft – Forschung in der ISS zum Wohle des Lebens auf der Erde“  zeigten Experten die große Breite der Anwendungen auch im irdischen Alltag auf. Die Themenpalette reicht dabei von der noch relativ jungen Klimaforschung über die Erdbeobachtung, die Material- und Lebenswissenschaften bis hin zu hochpräzisen Atomuhren für die Bestätigung der Einsteinschen Relativitätstheorie und zum Bildungswesen.

Die fußballfeldgroße und 420 Tonnen schwere Station umkreist seit November 2000 bemannt die Erde. Mit Thomas Reiter und Hans Schlegel haben in ihr auch  schon zwei Deutsche  gearbeitet. Seit Februar 2008 verfügt die ESA mit „Columbus“ über ein eigenes Forschungsmodul. Deutschland plant in den kommenden Jahren 70 Experimente in der ISS, 14 davon sollen bereits 2012 begonnen werden.

(für dapd)