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Credit: ESA

Moskau, 3. April 2012 — Alexander Gerst rückt seinem großen Traum vom Weltraum ein gutes Stück näher. Der deutsche ESA-Astronaut hat am 2. April im russischen Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ bei Moskau eine weitere Etappe seiner Vorbereitungen auf seine Mission in der Internationalen Raumstation ISS begonnen, teilte das ZPK auf seiner Homepage mit. Der 35-jährige Geophysiker soll im Mai 2014 zusammen mit dem Russen Fjodor Jurtschichin und dem Amerikaner Reid Wiseman zur ISS fliegen und dort ein halbes Jahr als Bordingenieur der 40. und 41. Stammbesatzung arbeiten.

Gerst werde in den nächsten Wochen an den Systemen des Raumschiffs Sojus TMA-M und des russischen ISS-Segments ausgebildet. Zudem gehörten das Überlebenstraining für eine  möglichen Landung in unterschiedlichen Klimazonen sowie Elemente der medizinisch-biologischen Vorbereitung und das Studium der russischen Sprache zum Programm, heißt es weiter.

Für den Deutschen, der seit 2009 Mitglied des Astronautenkorps der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist, ist das „Sternenstädtchen“ („Star City“) vor den Toren der russischen Hauptstadt nicht neu. Von September bis November 2010 hat er hier bereits einen dreimonatigen Grundkurs absolviert. Damals habe er die Qualifikation eines „Nutzers“ der russischen ISS-Systeme erworben, wie das ZPK betont. Es sei für ihn „sehr angenehm“, hierher zurückzukehren, sagte Gerst bei seiner Vorstellung in Russisch. Bei seinem ersten Aufenthalt habe er viele Freunde gewonnen. Er freue sich, wieder hier zu sein.

Gerst wird der elfte Deutsche im All und der dritte in der ISS. Vor ihm haben dort bereits Thomas Reiter und Hans Schlegel geforscht. Die Hälfte der bisher zehn deutschen Astronauten ist mit russischen Raumschiffen zu den russischen Raumstationen Salut und MIR geflogen. Erster Deutscher im Weltraum war 1978 Sigmund Jähn.

(für dapd)