Mi. Sep 25th, 2024
Credit: NASA

Moskau, 27. Januar 2012 — Die Pechsträhne der russischen Raumfahrt von 2011 setzt sich offenbar in diesem Jahr fort. So muss der erste von vier bemannten Starts eines Sojus-Raumschiffes zur Internationalen Raumstation ISS wegen eines technischen Problems verschoben werden, berichtet die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Grund sei ein Schaden an der Landekapsel von Sojus TMA-04M. Die beiden russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Sergej Rewin und US-Astronaut Joseph Acaba könnten deshalb nicht wie geplant am 30. März, sondern voraussichtlich erst in der zweiten April- oder sogar ersten Mai-Hälfte starten.

Bei Dichtheitsprüfungen in der Barokammer sei die Außenhaut der Kapsel beschädigt worden, zitiert die Agentur eine nicht näher genannte Quelle. Deshalb könne die Kapsel jetzt für eine bemannte Landung nicht mehr genutzt werden. Zudem sei es zeitlich nicht möglich, sie durch die Landekapsel des nächsten Raumschiffes zu ersetzen.

Durch die Panne müssten drei der sechs ISS-Besatzungsmitglieder einen Monat länger auf der Umlaufbahn bleiben. Anton Schkaplerow, Anatoli Iwanischin (beide Russland) und Dan Burbank (USA) sollten Mitte März zur Erde zurückkehren.

Wegen des Absturzes einer Sojus-Trägerrakete im August vergangenen Jahres war der ISS-Fahrplan schon einmal durcheinander geraten. Dadurch hatte sich der Start des Russen Oleg Kononenko, des Amerikaners Donald Pettit und des Niederländers André Kuipers auf den 21. Dezember verzögert.

Wie die Raumfahrtagentur Roskosmos am Freitag ferner bekannt gab, muss auch der für Samstag geplante Start einer Proton-M-Rakete mit einem niederländischen Kommunikationssatelliten ein zweites Mal verschoben werden. Es habe erneut ein technisches Problem mit dem Träger gegeben, der nun wieder in den Montage- und Test-Komplex (MIK) zurückgebracht werden muss.

(für dapd)