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Credit: G. Kowalski

Berlin, 26. Januar 2012 –Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, plädiert für die Einbeziehung Chinas in das ISS-Programm. „Ich glaube,  wir tun gut daran, wenn wir überlegen, auch China an Bord der Internationalen Raumstation zu haben“, sagte Wörner am Donnerstag in Berlin. Dabei müssten natürlich alle „Vorsichtsmaßnahmen“ bis hin zu den Menschen- und Schutzrechten beachtet werden.

China sei in der Luft- und Raumfahrt „sehr stark“, betonte der DLR-Chef. Es mache keinen Sinn, einen neuen Wettbewerb im All zu eröffnen. Kooperation heiße zudem nicht automatisch, dass dadurch Dinge wie die Menschenrechte außer Kraft gesetzt werden. Es sei „keine Lösung für die Zukunft“, mit jemandem nicht zu reden, weil man ihn für „böse“ halte. Wörner erinnerte in diesem Zusammenhang an das Sojus-Apollo-Test-Projekt (SATP) von 1975, bei dem sich  Russen und Amerikaner auf der Umlaufbahn die Hand gereicht haben. Damals sei das Verhältnis zwischen Ost und West „eher mehr gespannt“ gewesen als heute zwischen China und dem Rest der Welt.

Eine Einbeziehung Chinas in die ISS ist bisher vor allem an der Haltung der USA gescheitert, die dafür den möglichen illegalen Technologie-Abfluss und die Menschenrechtsfrage geltend machen.

(für dapd)