Mi. Sep 25th, 2024
Credit: ITAR-TASS

Moskau, 26. Dezember 2011 — Ungeachtet des Absturzes einer Sojus-Rakete vom Freitag bereitet Russland den Start eines weiteren Trägers dieses Typs vor. Die Rakete solle am Mittwoch mit sechs Globalstar-2-Satelliten vom Kosmodrom  Baikonur (Kasachstan) abheben, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos am Montag in Moskau mit.


Die Sojus-Rakete war am Freitag 421 Sekunden nach dem Start vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk mit einem Meridian-Kommunikationssatelliten abgestürzt. Die Trümmer sind im Gebiet Nowosibirsk niedergegangen, einige davon sinnigerweise in der “Straße der Kosmonauten”eines kleinen Dorfes. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag seien zehn Wrackteile geborgen worden, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf den Katastrophenschutz-Beauftragten der sibirischen Großstadt. Der Satellit war für die Steuerung des Schiffs- und Flugverkehrs sowie die Überwachung des Eises  im Nördlichen Eismeer vorgesehen.
 
Ursache für den Absturz ist nach Einschätzung von Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin das Versagen der dritten Triebwerksstufe. Das bestätige die Tatsache,dass sich die Raumfahrtbranche mit dem Triebwerksbau als Kernstück „in einer Krise befindet”, sagte er.

Ob der erneute Fehlstart Konsequenzen für das ISS-Programm hat, steht noch nicht fest.  Bereits am 24. August war eine Sojus-Rakete mit einem Progress-Frachter auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS wegen einer defekten dritten Stufe über dem Altai-Gebirge abgestürzt. Daraufhin wurden die bemannten Missionen bis zur Klärung der Ursachen unterbrochen. Mit dem Start von Sojus TMA-03M am 21. Dezember wurde der fahrplanmäßige Personenverkehr zur Station wieder aufgenommen.

(für dapd)