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Koroljow, 23. Dezember 2011 — Die 30. Stammbesatzung der Internationalen Raumstation ISS kann Weihnachten in voller Sollstärke feiern. Rechtzeitig zum Fest hat das Raumschiff Sojus TMA-03M am Freitag mit Oleg Kononenko (Russland),  Donald Pettit (USA) und André Kuipers (ESA/Niederlande) an Bord problemlos und vier Minuten früher als geplant an das Himmelslabor angedockt, wie das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mitteilte. Das Trio, das am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet war, wurde freudig von den Russen Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin sowie US-Astronaut Dan Burbank begrüßt, die in den letzten vier Wochen allein auf der Umlaufbahn Wache gehalten haben.

Eigentlich wollte Russland sein Raumschiff erst am 26. Dezember starten, um die ISS-Mannschaft zum Jahresende komplett zu haben. Doch das lehnten die Europäer und Amerikaner ab. Sie wollten die Weihnachtstage nicht bei den Startvorbereitungen auf dem eiskalten, zugigen und nicht gerade sehr komfortablen Weltraumbahnhof in der winterlichen Steppe verbringen. Die Russen, deren orthodoxe Weihnachten ja erst am 6. Januar  beginnen, lenkten daraufhin ein und zogen den Starttermin auf den 21. Dezember vor, so dass die ESA- und NASA-Offiziellen sowie die Familien von Kuipers und Pettit noch rechtzeitig zum Fest nach Hause gekommen sind.

Auf das russisch-amerikanisch-niederländische Sextett wartet in den kommenden Monaten neben den täglichen Routinearbeiten ein strammes Wissenschaftsprogramm mit rund 70 Experimenten. Aber natürlich lässt der Flugplan den Männern zu Weihnachten und Silvester ein bisschen Zeit zur Besinnung. Das beginnt am Heiligen Abend mit dem virtuellen Besuch des niederländischen Weihnachtsmanns Sinterklaas, der traditionell Schokoladenmünzen und Marzipan bringt, und setzt sich in der Nacht zum 1. Feiertag mit seinem amerikanischen Kollegen Santa Claus fort, der allerdings mit seinen Geschenken nicht wie gewohnt durch den Kamin kommen kann.  Die drei Russen müssen zwar noch zwei Wochen auf die Bescherung durch „Djed moros“ – Väterchen Frost – warten, doch der Stimmung an Bord tut das keinen Abbruch. Sie können sich um den Weihnachtsschmuck in der Station, zu dem mehrere kleine Plastiktannen gehören, und um den Festtagsschmaus kümmern. Zudem dürfen sich die sechs Männer auf ihr größtes gemeinsames Geschenk freuen: Eine extra Video-Konferenz mit ihren Lieben daheim.

(für dapd)