Berlin/Moskau, 29. September 2009 — Russland plant ein autonomes Orbitallabor, das im Verbund mit der Internationalen Raumstation ISS die Erde umkreisen soll. „OKA T“ diene raumfahrttechnologischen und materialwissenschaftlichen Experimenten, sagte der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Anatoli Perminow, am Dienstag in einem Interview. Dabei gehe es insbesondere um die Entwicklung von Technologien für die Mikro- und Nanoelektronik, um neue Legierungen und Kompositstoffen sowie um biologische Präparate.
Der Start des acht Tonnen schweren Labors, das in Kooperation zwischen den Raumfahrtkonzernen „Progress“ in Samara an der Wolga und „Energija“ in Koroljow bei Moskau entwickelt wird, ist für 2015 geplant. Anders als an Bord der ISS erlaube „OKA T“ die Durchführung aller Experimente nicht nur unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit, sondern auch bei minimaler Einwirkung der Umwelt, betonte Perminow. Von Zeit zu Zeit werde das Labor, das für mindestens fünf Jahr ausgelegt sei, an die Station angekoppelt, um die Forschungsergebnisse zu bergen und neue wissenschaftliche Apparaturen zu installieren.