Mi. Sep 25th, 2024
Credit: G. Kowalski

Köln, 11. Oktober 2011 — Der deutsche Röntgensatellit Rosat stürzt in nächster Zeit unkontrolliert auf die Erde zurück. Der 2,4 Tonnen schwere Koloss werde zwischen dem 20. und 25. Okober in die dichten Schichten der Atmosphäre eintreten, sagte der Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Köln. Wo und wann das genau passieren werde, könne von den Bahnverfolgungsstationen erst in letzter Minute ermittelt werden.

 Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch von einem der rund 30 Trümmerteile, die nicht verglühen, getroffen werde, liege aber nur bei 1 zu 2500 oder 0,04 Prozent, dass etwas von den 1,7 Tonnen Weltraumschrott auf Deutschland falle, bei 1 zu 600.

 Der am 1. Juni 1990 vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartete Satellit sei „unglaublich erfolgreich“ gewesen, sagte Wörner. Er habe bis zu seinem Missionsende im Februar 1999 nicht nur 80.000 kosmische Röntgenquellen, darunter Quasare, Galaxien und Neutronensterne, registriert sowie Kometen und Schwarze Löcher untersucht. Mit seiner Weitwinkelkamera habe er zudem 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich aufgenommen. Die Ergebnisse würden von Wissenschaftlern aus 26 Ländern ausgewertet.

Zu den praktischen Leistungen, die bereits in den Alltag Einzug gehalten haben, zählte der DLR-Chef  die Gleitsichtbrillen. Das Schleifverfahren, nach dem sie hergestellt werden, sei für das Teleskop des Satelliten entwickelt worden. Das Teleskoprohr und die Spiegel, die besonders hitzebeständig seien, könnten übrigens als größter Brocken die Erdoberfläche erreichen.

(für dapd)