Di. Sep 24th, 2024
Credit: NASA
Credit: NASA

Houston, 25. September 2011 — Der am Samstagmorgen deutscher Zeit abgestürzte US-Forschungssatellit  bleibt spurlos verschwunden. Bis Sonntagnachmittag konnten die genaue Zeit und der genaue Absturzort des 6,3-Tonnen-Kolosses mit den Ausmaßen eines Busses nicht ermittelt werden, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit.

Das Strategische Kommando der USA, das für die Führung der Atomstreitkräfte und auch die Bahnverfolgung des Havaristen verantwortlich zeichnet, geht davon aus, dass der Satellit um 6.12 Uhr über dem Pazifik in die dichten Schichten der Atmospähre eingetreten ist. Er flog zu dieser Zeit von Südwesten kommend in nordöstlicher Richtung auf die Westküste Kanadas zu. Wenn der Zeitpunkt stimme, dann seien alle nicht verglühten Teile des Raumflugkörpers ins Meer gefallen, betonte die NASA. Sollte der Satellit aber später abgestürzt sein, könnten einige seiner Trümmer, die  sich vermutlich über eine Strecke von 800 Kilometern Länge verstreuen, auch auf kanadischem Territorium niedergegangen sein. Im Vorfeld hatte es geheißen, 26 Teile mit einem Gesamtgewicht von rund 550 Kilogramm könnten auf die Erde fallen. Das schwerste wurde auf rund 150 Kilogramm geschätzt.

Der Satellit zur Erforschung der oberen Schichten der Atmosphäre (Upper Atmosphere Research Satellit – UARS) war am 15. September 1991 von der Besatzung der Raumfähre „Discovery“ im All ausgesetzt worden. Mitte Dezember 2005 lieferte er wichtige wissenschaftliche Daten unter anderem über die Ozonschichten. Danach umkreiste er „tot“ die Erde. Abgebremst durch die Restatmosphäre, näherte er sich mit leeren Tanks immer mehr der Erde.

In den 54 Jahren aktiver Raumfahrtforschung seit Sputnik 1 im Jahre 1957 ist noch kein Mensch durch herabfallende Trümmerteile zu Schaden gekommen. Zumeist landeten sie im Meer oder in unbewohnten Gebieten. Nach Angaben der NASA sind 2010  rund 75 Tonnen Weltraumschrott unkontrolliert zur Erde zurückgekommen. Durchschnittlich sei pro Tag ein Teil registriert worden. Davon sei nur jedes dritte Teil überhaupt entdeckt worden.

(für dapd)