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Credit: IMBP
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Moskau, 10. September 2011 — Kurz vor Abschluss des Experiments Mars 500 im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) stoßen die sechs Teilnehmer  offenbar an ihre Grenzen. Die Männer aus Russland, Italien, Frankreich und China seien „psychologisch erschöpft“, wollten den virtuellen Flug zum Roten Planeten aber nicht abbrechen, teilte der technische Direktor Jewgeni Djomin am Samstag der Nachrichtenagentur Interfax mit.

Das Sextett leide unter dem eintönigen Leben in der Abgeschiedenheit. Die Beziehungen untereinander seien jedoch gut. Die Monotonie mache sich nach 464 von 520 Tagen natürlich bemerkbar, betonte Djomin. Die Isolation von der Außenwelt, die tägliche Routine  und die sich ständig wiederholenden Forschungsaufgaben förderten nicht gerade die Stimmung. Doch die Männer hätten gewusst, worauf sie sich einlassen. Allen sei klar gewesen, dass es zum Ende des Experiments zu so einer Erschöpfung kommen musste.

Allerdings handele es sich um eine „rein psychologische Müdigkeit“, die sich keineswegs auf den Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit der Männer auswirke, versicherte der technische Leiter.

Mitte August hatten die „Marsonauten“ einen allerdings nur virtuellen neuen Langzeitflugrekord aufgestellt. Sie überboten in ihrer IMBP-Versuchsanlage die bisherige Höchstleistung des Russen Waleri Poljakow von 438 Tagen. Der russische Arzt hatte vom Januar 1994 bis März 1995 knapp 15 Monate in der Raumstation MIR gearbeitet. Der Rekord hat noch heute Bestand.

Bei der bisher realistischsten Simulation eines Mars-Fluges, die am 3. Juni 2010 begann und am 5. November endet, sollen wichtige Erfahrungen für eine echte bemannte Mission  gesammelt werden, die aber noch in weiter Ferne ist. Bei dem Experiment fehlt lediglich die Schwerelosigkeit.

(für dapd)