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Berlin/Tokio, 10. September 2009 — Japan hat seinen ersten Weltraumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS in Marsch gesetzt. Das automatische Transportraumschiff HTV-1 sei am Donnerstag um 19.01 Uhr deutscher Zeit (Freitag, 2.01 Uhr Ortszeit) an der Spitze einer Trägerrakete des Typs H-IIB vom südjapanischen Weltraumbahnhof Tanegashima gestartet, teilte die Raumfahrtagentur Jaxa in Tokio mit. Es solle am 17. September die Station erreichen.

Im Gegensatz zu den russischen „Progress“- und den europäischen ATV-Frachtern verfügt das HTV über kein eigenes Kopplungssystem. Es muss deshalb nahe an die ISS heranbugsiert, mit dem kanadischen Roboterarm „eingefangen“ und dann an die Station angedockt werden.

Der zylinderförmige Frachter ist zehn Meter lang und hat einen Durchmesser von 4,4 Metern. Er kann rund rund sechs Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn bringen. Bei seinem Jungfernflug hat er aber nur 4,5 Tonnen Forschungsapparaturen an Bord.

HTV-1 soll knapp einen Monat an der ISS verbleiben. Danach wird der Transporter abgekoppelt und gezielt über dem Pazifik zum Absturz gebracht.

Nach Informationen von Jaxa haben die Entwicklungsarbeiten für das Raumschiff, das künftig die ISS regelmäßig anfliegen wird, 1997 begonnen. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa 700 Millionen US-Dollar.