Moskau, 27. August 2011 — Vor der Wiederaufnahme der bemannten Flüge zur Internationalen Raumstation ISS nach dem Absturz der Sojus-Rakete vom Mittwoch will Russland angeblich zwei unbemannte Kontrollmissionen durchführen. Auf diese Weise solle die Zuverlässigkeit des Trägers bestätigt werden, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstag.
Die Flüge sollen im Herbst stattfinden. Eine der beiden Raketen solle das automatische Frachtraumschiff Progress M-13M mit Nachschub für die ISS auf die Umlaufbahn bringen, schreibt die Agentur unter Berufung auf eine Quelle aus der Branche.
Zudem müssen drei der sechs ISS-Besatzungsmitglieder möglicherweise wegen des Absturzes einen Monat länger im All bleiben. Dadurch würde in diesem Jahr statt zwei nur noch jeweils ein Sojus-Raumschiff von der Station zurückkehren und zu ihr fliegen, betont die Agentur Interfax. Wahrscheinlich werde die Mission von Sergej Wolkow (Russland), Satoshi Furukawa (Japan) und Mike Fossum (USA), die seit Juni in der ISS sind und im November wieder landen sollten, um einen Monat verlängert.
Ob Andrej Borissenko, Alexander Samokutjajew (beide Russland) und Ron Garan (USA) wie geplant am 8. September zur Erde zurückkehren, steht noch nicht fest.
Eine Sojus-U-Rakete mit Progress M-12M an der Spitze war am Mittwoch fünfeinhalb Minuten nach dem Start wegen eines Triebwerkschadens in der Altai-Republik abgestürzt. Daraufhin waren alle Sojus-Starts vorerst gestoppt worden.
(für dapd)