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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Baikonur, 24. August 2011 —  Die Pechsträhne der russischen Raumfahrt hält an. Wegen eines Schadens an der dritten Stufe der Trägerrakete Sojus-U habe das automatische Frachtraumschiff Progress M-12M am Mittwoch seine vorausberechnete Umlaufbahn zur Internationalen Raumstation ISS nicht erreicht, meldet die Raumfahrtagentur Roskosmos. In der 325. Flugsekunde habe sich das Triebwerk notabgeschaltet. Die Ursachen dafür würden derzeit von einer Sonderkommission untersucht. Moskauer Agenturen meldeten indes, Progress M-12M sei im Altai-Gebiet abgestürzt, ohne allerdings  nennenswerten Schaden anzurichten.

Der Frachter mit 2,670 Tonnen Nachschub an Bord hatte planmäßig um 15.00 Uhr deutscher Zeit an der Spitze der als sehr zuverlässig geltenden Sojus-U vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) abgehoben. Der Start wurde live im Internet übertragen.

Progress M-12M sollte  am Freitagnachmittag mit 996 Kilogramm Treibstoff, 420 Kilogramm Trinkwasser, 257 Kilogramm Lebensmitteln, 50 Kilogramm Sauerstoff sowie wissenschaftlichen Geräte, Verbrauchsmaterial und Post für die sechsköpfige russisch-amerikanisch-japanische Besatzung an der Station andocken.

Bereits in der vergangenen Woche hat der Kommunikationssatellit Express-AM4 wegen eines Problems mit der Steuerung der Bris-M-Oberstufe der Proton-M-Trägerrakete seine Umlaufbahn nicht erreicht. Seitdem wird bisher vergeblich versucht, mit dem Havaristen Kontakt aufzunehmen. Daraufhin hat Russland vorerst alle Starts der Proton-M-Raketen mit der inkriminierten Oberstufe gestoppt.

Schon im Dezember vergangenen Jahres waren drei Satelliten des Weltraumnavigationssystems Glonass wegen eines Fehlers an der Oberstufe ins Meer gestürzt.

(für dapd)