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Credit: NASA
Credit: NASA

Moskau/Houston, 28. Juni 2011 — Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hatte am Dienstag eine Schrecksekunde zu überstehen. Da die Station mit Weltraumschrott zu kollidieren drohte, mussten die drei Russen, zwei Amerikaner und ein Japaner sicherheitshalber in die beiden „Sojus“-Rettungsboote umsteigen, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. Nachdem das unbekannte Objekt die Station passiert hatte, seien die Männer wieder in die ISS zurückgekehrt und hätten ihre Arbeit planmäßig fortgesetzt.


Die US-Luft-und Raumfahrtbehörde NASA meldete ergänzend, die Russen Andrej Borissenko und Alexander Samokutjajew hätten gemeinsam mit dem Amerikaner Ron Garan im „Sojus TMA-21“-Raumschiff Zuflucht gesucht, ihre Kollegen Sergej Wolkow (Russland), Mike Fossum (USA) und Satoshi Furukawa (Japan) in „Sojus TMA-02M“. Der Weltraumschrott sei um kurz nach 14.00 Uhr deutscher Zeit in einer Entfernung von etwa 250 Metern an der ISS vorbeigeflogen. Die beiden Raumschiffe, mit denen die Männer auf die Umlaufbahn gekommen sind, liegen an den russischen Modulen „Poisk“ (Suche) und „Rasswet“ (Morgendämmerung) vor Anker. Bis zur Rückkehr dienen sie als „Rettungsboote“.

Die gefährliche Annäherung von Weltraumschrott an die ISS sei kein Einzelfall, betonte Roskosmos. Deshalb habe man auch Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Besatzungen ausgearbeitet. Diese seien in der Dokumentation zur Steuerung der ISS festgeschrieben und würden im Bedarfsfall vom Flugleitzentrum (ZUP) angewiesen. Nach NASA-Angaben hat eine erste derartige zeitweilige Evakuierung am 12. März 2009 stattgefunden.

Für den Fall, dass es zu einem Zusammenstoß und zu einer Beschädigung der ISS gekommen wäre, hätten die sechs Astronauten in den „Sojus“-Kapseln binnen kürzester Zeit sicher zur Erde zurückkehren können.

(für dapd)