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Credit: NASA
Credit: NASA

Houston, 18. Mai 2011 — Die Raumfähre „Endeavour“ hat am Mittwoch problemlos an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das komplizierte Manöver habe um 12.14 Uhr deutscher Zeit stattgefunden, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Der Shuttle war am Montag vom Weltraumbahnhof  Cape Canaveral (Florida) zu seiner 25. und letzten Reise ins All gestartet.

 
Kurz vor der Ankopplung an das US-Modul „Harmony“ vollführte die Fähre rund 200 Meter unterhalb  der Station einen „Salto orbitale“. Damit wurde der ISS-Besatzung Gelegenheit gegeben, den Hitzeschild der Fähre zu fotografieren, um ihn  auf mögliche Schäden zu untersuchen.
 
Die sechsköpfige Crew der „Endeavour“ unter Commander Mark Kelly bringt das Alpha-Magnet-Spektrometer AMS-02 sowie Ammoniak- und Hochddrucktanks, zwei Antennen  und Ersatzteile zur Station. Der vier Meter hohe, knapp sieben Tonnen schwere und 1,5 Milliarden Euro teure Teilchendetektor, der unter maßgeblicher deutscher Beteiligung entstand, dient der Suche nach Antimaterie im Universum.
 
Während des knapp zweiwöchigen Gemeinschaftsfluges steht den zwölf Shuttle- und ISS-Astronauten, darunter mit Roberto Vittori und Paolo Nespoli erstmals zwei Italiener, ein umfangreiches Arbeitspensum bevor. Schon am Donnerstag soll das Spektrometer an die Station umgesetzt werden. Zudem sind vier Außenbordeinsätze vorgesehen.
 
Die Abkopplung der „Endeavour“ von der ISS ist für den 30. Mai geplant, die Landung in Cape Canaveral für den 1. Juni. Bereits am 24. Mai  kehren der Russe Dmitri Kondratjew, US-Astronautin Catherine Coleman und Paolo Nespoli mit dem Raumschiff „Sojus TMA-20“ zur Erde zurück. Sie haben seit Mitte Dezember als 27. Stammbesatzung auf der Umlaufbahn gearbeitet. 
 
Voraussichtlich in der zweiten Juli-Woche soll auch die „Atlantis“ als letzte dann noch verbliebene Raumfähre ihren Abschiedsflug antreten. Danach wird das am 12. April 1981 aufgelegte Shuttle-Programm nach insgesamt 135 Missionen aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. Die Europäische Weltraumorganisation ESA war bei 86 Flügen mit Nutzlasten, Experimenten oder Astronauten beteiligt. Die ausgemusterten Raumfähren erhalten in Museen in Washington, Los Angeles und  Cape Canaveral einen Ehrenplatz.
 
(für dapd)