Berlin/Cape Canaveral, 31. August 2009 — Die US-Raum fähre „Discovery“ mit sieben Astronauten20an Bord hat in der Nacht zum Montag deutscher Zeit an der Internationalen Raumstation ISS angelegt. Das Manöver habe um 2.54 Uhr und damit zehn Minuten früher als geplant stattgefunden, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mit. Der Shuttle war am Samstagmorgen vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral (Florida) zu seiner 13-Tage-Versorgungsmission aufgebrochen. Der Umstieg in die Station ist gegen 5.00 Uhr vorgesehen.
Während der Aufholjagd hatte die Crew unter Kommandant Rick Sturckow, zu der auch der schwedische ESA-Astronaut Christer Fuglesang gehört, den Hitzeschild des Shuttles auf eventuelle Schäden untersucht, die beim Start durch herabfallende Teile der Tankisolierung oder Eis verursacht worden sein könnten. Mit einem Sensorsystem an der Spitze des Roboterarms wurden die „Nase“ und die Tragflächen gescannt. Eine Stunde vor dem Andocken hat die Fähre zudem einen „Salto orbitale“ vollzogen. Das gab dem russischen Chef der 20. ISS-Stammbesatzung Genn adi Padalka und seinem US-Bordingenieur Michael Barratt die Möglichkeit, auch die Unterseite der Fähre aus rund 200 Metern Entfernung mit hochauflösenden Kameas zu fotografieren. Die Aufnahmen werden im Kontrollzentrum in Houston (Texas) ausgewertet.
Die „Discovery“ bringt rund sieben Tonnen Nachschub sowie wissenschaftliche Geräte zur ISS. Die meisten stammen von der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Fuglesang nimmt an zwei der drei geplanten Ausstiege in den freien Raum teil. Dabei werden unter anderem alte Experimentierplattformen vom europäischen „Columbus“-Modul geborgen und neue installiert sowie ein Ammoniaktank montiert.
Missionsspezialistin Nicole Stott bleibt in der ISS. Sie löst ihren Landsmann Timothy Kopra ab, der dort seit Juli als Bordingenieur arbeitet.
Die „Discovery“, die ihren Jungfernflug vor genau 25 Jahren absolviert hat, ist zum 37. Mal im All unterwegs. Es ist dies zugleich die 128. Mission einer Raumfähre seit 1981 überhaupt und die 30. zur ISS. Bis zur Einstellung der Shuttle-Flüge im kommenden Jahr sind noch sechs Starts geplant.