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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 7. April 2011 — Das russische Raumschiff „Sojus TMA-21 – Gagarin“ hat am Donnerstagmorgen problemlos an die Internationale Raumstation ISS angekoppelt. Das automatische Manöver habe um 1.09 Uhr deutscher Zeit stattgefunden, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit.  Die Kapsel mit den Kosmonauten Alexander Samokutjajew, Andrej Borissenko (beide Russland) und Ronald Garan (USA) war am Dienstagmorgen im zweiten Anlauf vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Der ursprüngliche Starttermin 30. März musste wegen eines technischen Problems verschoben werden.

 
Die 110. Mission im Rahmen des ISS-Programms ist dem 50. Jahrestag des ersten bemannten Raumfluges gewidmet. Am 12. April 1961 hatte der russische Bauernsohn Juri Gagarin in seiner „Wostok“-Kapsel in 108 Minuten als erster Mensch die Erde umkreist. Ihm zu Ehren wurde jetzt erstmals ein bemanntes russisches Raumschiff auf seinen Namen getauft.
 
Mit Samokutjajew, Borissenko und Garan erreicht die 27. ISS-Stammbesatzung wieder ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern. Seit Mitte März hatten der Russe Dmitri Kondratjew, die Amerikanerin Catherine Coleman und der italienische ESA-Astronaut Paolo Nespoli allein in der Station gearbeitet.
 
Die Neuankömmlinge bringen als Geschenk des Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Kirill, eine Ikone auf die Umlaufbahn. Sie soll in der ISS einen Ehrenplatz neben dem Porträt Gagarins erhalten. Die Bord-Videothek wird zudem um den neuen Film „Über die 108 Minuten Juri Gagarins“ erweitert, der am Jubiläumstag gezeigt werden soll.
 
In den kommenden rund 170 Tagen müssen die Männer neben der täglichen Routinearbeit die letzten beiden US-Shuttles und drei russische „Progress“-Transporter empfangen sowie  mehrere Ausstiege in den freien Raum  und rund 50 wissenschaftliche Experimente durchführen.
 
Das große Festkonzert im Kreml sowie die anderen Feierlichkeiten am 12. April  werde das Sextett per Video-Schaltung miterleben und zum Teil auch mitgestalten, wie Samokutjajew mitteilte. Doch hauptsächlich werde das ein normaler Arbeitstag sein.
 
(für dapd)