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Credit: NASA
Credit: NASA

Moskau, 3. März 2011 — Das Experiment „Mars 500“ im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) ist in seine letzte Phase getreten. Die sechs Teilnehmer aus Russland, Europa und China haben am Mittwoch um 17.00 Uhr deutscher Zeit die Rückreise zur Erde angetreten, teilte das IMBP am Donnerstag in Moskau mit. Die „Landung“ ist für den 5. November geplant.

 
Das virtuelle Raumschiff ist inzwischen von einer kreis- in eine spiralförmige Umlaufbahn um den Mars eingschwenkt. Am 7. April erfolgt der Transfer auf eine heliozentrische  Bahn zur Erde. Mitte September können die Männer wieder per Sprechfunk mit der Bodenzentrale kommunizieren. Bis dahin
besteht weiter nur eine Verbindung über Laptops mit einer Verzögerung von 20 Minuten in jeder Richtung.
 
Die bisher realistischste Simulation eines Mars-Fluges in der hermetisch abgeschlossenen IMBP-Versuchsanlage hatte am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und dauert insgesamt 520 Tage. Ein Russe, ein Italiener und ein Chinese waren am 12. Februar auf dem Mars „gelandet“ und hatten bei
drei virtuellen Ausstiegen auf den Roten Planeten Boden- und Gesteinsproben genommen, den Mini-Rover „Gulliver“ getestet, das künstliche Magnetfeld gemessen und Notsituationen trainiert. Zudem hatten sie die Flaggen Russlands, Chinas und der ESA aufgepflanzt.
 
Mit dem Experiment sollen Erfahrungen für eine reale bemannte Mars-Mission gesammelt werden, die nach Vorstellung der Russen frühestens 2030 und nur als internationales Projekt in Angriff genommen werden kann.
 
(für dapd)