Mo. Sep 23rd, 2024
Credit: NASA
Credit: NASA

Houston, 2. März 2011 — Zwei Astronauten der US-Raumfähre „Discovery“ haben am Mittwoch erfolgreich den zweiten und letzten Außenbordeinsatz dieser Mission an der Internationalen Raumstation ISS absolviert. Der Ausstieg des „Aufräumkommandos“ Alvin Drew und Steve Bowen,  der um 16.42 Uhr deutscher Zeit begonnen hatte, sei um 22.50 Uhr beendet worden, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Der erste „Weltraumspaziergang“ hatte am Montag stattgefunden.  

Die beiden Männer haben ausgediente Geräte und überflüssiges Isoliermaterial geborgen und in der Shuttle-Ladebucht verstaut. Zudem ließen sie Restammoniak aus einer defekten Pumpe ab, die im Sommer mit der „Atlantis“ zur Erde zurückgebracht werden soll, montierten eine Schutzkappe an einer Kamera des kanadischen Roboters „Dextre“ und setzten zusätzlich einen Roboterarmadapter an das „Sarja“-Modul um.
 
Es war dies der siebente Ausstieg von Bowen, der zweite von Drew und der insgesamt 155. bei der Montage der ISS .
 
Eine vor zwei Wochen angeregte ISS-Foto-Session ist indes abgesagt worden. Die russische Seite habe signalisiert, dass sie nicht genügend Zeit gehabt habe, die Risiken eines solchen Manövers einzuschätzen, hieß es zur Begründung. Nach der bisherigen Vorstellung  sollte eine der beiden “Sojus”-Kapseln abdocken, die Station umfliegen und dabei Foto- und Videoaufnahmen machen. Anlass war der seltene Fall, dass  Raumflugkörper aller ISS-Partner angekoppelt sind: Die “Discovery” aus den USA, “Sojus”- und ein “Progress”-Raumschiffe aus Russland,  “Johannes Kepler” von der ESA und  HTV-2 aus Japan.
 
Für die Aufnahmen sollten die Russen Alexander Kaleri und Oleg Skripotschka sowie ihr US-Kollege Scott Kelly an Bord von “Sojus TMA-M” gehen. Wäre danach allerdings die Wiederankopplung misslungen, hätten sie vorzeitig zur Erde zurückkehren müssen. Die eigentliche Landung in Kasachstan ist für den 16. März vorgesehen. Die Russen verwiesen nun darauf, dass sich die neue, voll digitalisierte „Sojus TMA-M“-Kapsel auf dem Jungfernflug befinde und dabei einem genauen Testplan folge, den man strikt einhalten wolle.Nach Angaben von Roskosmos hat der ISS-Komplex inklusive Shuttle derzeit die Rekordmasse von mehr als 544 Tonnen.

 

 (für dapd)