Plessezk, 26. Februar 2011 — Im dritten Anlauf hat Russland am Samstag einen weiteren Satelliten für sein Globales Navigationssystem GLONASS gestartet. Die „Sojus-2“-Rakete mit „GLONASS-K“ an der Spitze sei um 4.07 Uhr deutscher Zeit vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk aufgestiegen, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die ersten beiden Startversuche mussten am Donnerstag und Freitag abgebrochen werden.
Die genaue Ursache dafür wollte der Chef der Weltraumstreitkräfte, Generalleutnant Oleg Ostapenko (Foto), nicht nennen. Er sagte lediglich, das Problem habe eine „technische Komponente“ gehabt. Betriebe „im ganzen Land“ hätten an seiner Beseitigung gearbeitet. Mit dem neuen Start verfügt GLONASS nunmehr über 27 Satellten. 22 davon waren per 25. Februar aktiv, die restlichen vier wurden gewartet.
Die Satelliten der jüngsten „GLONASS-K“-Generation aus dem „Reschetnjow“-Konzern in Shelesnogorsk wiegen 935 Kilogramm und haben eine Mindestfunktionsdauer von zehn Jahren. Zur endgültigen Fertigstellung des Systems, das eigentlich schon im Dezember global zur Verfügung stehen sollte, werden 24 aktive und zwei Reserve-Satelliten gebraucht. Beim Fehlstart einer schweren „Proton“-Rakete vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) waren im Dezember jedoch drei Satelliten verloren gegangen, so dass die Weisung von Präsident Dmitri Mewedjew nicht erfüllt werden konnte. Daraufhin wurden mehrere Verantwortliche entlassen, darunter ein Roskosmos-Vize. Agenturchef Anatoli Perminow kam mit einer Rüge davon.
Mit GLONASS will sich Moskau vom amerikanischen GPS- und dem künftigen europäischen Galileo-System unabhängig machen. Die Satelliten umkreisen die Erde in rund 19.100 Kilometern Höhe auf drei verschiedenen Ebenen.
(für dapd)