Mo. Sep 23rd, 2024

Credit: IMBP
Credit: IMBP

Moskau, 23. Februar 2011 — Nach elftägigem Aufenthalt auf dem virtuellen Roten Planeten haben drei Teilnehmer des Experiments „Mars 500“  im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) am Mittwoch den Rückflug zum Mutterschiff angetreten. Das Landemodul soll am Donnerstag an ihm andocken, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. Nach einer „Quarantäne“ sollen Alexander Smolejewski (Russland), Diego Urbina (Italien) und Yue Wang (China) am Freitag wieder in den Orbiter umsteigen.

 
Die Männer hatten bei drei Ausstiegen auf den naturgetreu nachgebildeten Mars  am 14., 18. und 22. Februar Boden- und Gesteinsproben entnommen, den Mini-Rover „Gulliver“ getestet, das künstliche Magnetfeld vermessen, Landestellen für echte Mars-Missionen ausgekundschaftet und Notfallsituationen durchgespielt. Gleich zu Beginn hatten sie die Fahnen Russlands, der Europäischen Weltraumorganisation ESA und Chinas als Träger des Experimentes gehisst.
 
Im Mutterraumschiff wird das Trio  von „Mars 500“-Kommandant Alexej Sitjow, dem Arzt Suchrob Kamolow (beide Russland) und dem Franzosen Romain Charles erwartet. Der Rückstart zur Erde ist für den 1. März geplant, die „Landung“ am 5. November.
 
Die bisher realistischste Simulation eines Mars-Fluges in der hermetisch
abgeschlossenen IMBP-Versuchsanlage hatte am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und dauert insgesamt 520 Tage. Davoin entfallen 240 Tage auf den Rückflug. Bei dem Experiment sollen Erfahrungen für eine reale bemannte Mars-Mission gesammelt werden, die nach Vorstellung der Russen frühestens 2030 und nur als internationales Projekt in Angriff genommen werden kann.
 
(für dapd)