Moskau, 22. Februar 2011 — Ein Russe und ein Italiener haben am Dienstag den dritten und letzten virtuellen Ausstieg auf den Mars absolviert. Alexander Smolejewski und Diego Urbina sammelten Felsbrocken ein, verlasen Botschaften in russischer und englischer Sprache und meisterten einen kleinen Notfall, teilte das Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) mit, wo das Experiment „Mars 500“ stattfindet. Der Chinese Yue Wang war als dritter Mann an Bord des Landemoduls geblieben.
Mit Hilfe einer Spitzhacke und einer Art Presslufthammer brachen die Männer Stücke aus zwei Betonblöcken heraus. Zum Schluss des knapp einstündigen Ausstiegs musste Smolejewski seinem italienischen Kollegen, der auf Weisung „gestolpert“ war und dabei seine Tasche mit den Steinmustern verloren hat, beistehen. Er half Urbina wieder auf die Beine und verstaute die Tasche im Landeapparat.
Das Duo hatte am 14. Februar als erste Menschen den Roten Planeten „betreten“. Sie hissten auf ihm Flaggen Russlands, Chinas und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Zudem erkundeten sie einen künftigen Landeplatz, nahmen Bodenproben und maßen das künstlich geschaffene Magnetfeld. Dabei wurden sie von dem Mini-Rover „Gulliver“ unterstützt, der mit einem Roboterarm und mehreren kleinen Kameras ausgerüstet ist. Den zweiten „Mars-Spaziergang“ hatten der Russe und der Chinese am 18. Februar absolviert.
Am Mittwoch tritt das Trio wieder den Rückflug an und steigt nach drei Tagen Quarantäne am 27. Februar in das Mutterraumschiff um, in dem „Mars 500“-Kommandant Alexej Sitjow, der Arzt Suchrob Kamolow (beide Russland) und der Franzose Romain Charles verblieben sind. Der Rückstart zur Erde ist für den 1. März geplant, die „Landung“ am 5. November.
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Das bisher realistischste Experiment zur Simulation eines Mars-Fluges in der hermetisch abgeschlossenen IMBP-Versuchsanlage hatte am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und soll insgesamt 520 Tage dauern. Davon sind 250 Tage für die Hin-, 240 Tage für die Rückreise und 30
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Das bisher realistischste Experiment zur Simulation eines Mars-Fluges in der hermetisch abgeschlossenen IMBP-Versuchsanlage hatte am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und soll insgesamt 520 Tage dauern. Davon sind 250 Tage für die Hin-, 240 Tage für die Rückreise und 30
Tage für den Aufenthalt auf dem Roten Planeten vorgesehen. Dabei sollen Erfahrungen für eine reale bemannte Mars-Mission gesammelt werden, die nach Vorstellung der Russen frühestens 2030 und nur als internationales Projekt in Angriff genommen werden kann.
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(dapd)
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