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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 16. Februar 2011 — Zwei russische Kosmonauten haben am Mittwochabend ihren Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS vorfristig beendet. Dmitri Kondratjew und Oleg Skripotschka seien nach erfolgreicher Erfüllung aller Aufgabe um 19.20 Uhr deutscher Zeit wieder in die Station zurückgekehrt, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. Damit hätten sie rund eine Stunde und zehn Minuten weniger als geplant gebraucht.

 
Die beiden Männer haben zwei Apparaturen für die Erdbebenvorhersage und die Messung elektrischer Entladungen in der Erdatmosphäre installiert sowie zwei Paneele mit Materialproben unter anderem für Langzeitraumflugkörper geborgen. Für die Zeit ihrer Arbeit seien der amerikanische ISS-Kommandant Scott Kelly und sein russischer Kollege Alexander Kaleri aus Sicherheitsgründen in das Raumschiff „Sojus TMA-M“ umgestiegen, das am Forschungsmodul „Poisk“ („Suche“) verankert ist, betonte Roskosmos. US-Astronautin Catherine Coleman und ihr italienischer ESA-Kollege Paolo Nespoli hätten sich im amerikanischen Segment aufgehalten, von dem sie Zugang zur „Sojus TMA-20“-Kapsel haben. Beide  dreisitzigen Raumschiffe dienen im Notfall als „Rettungsboote“, mit denen die Besatzung der Station jederzeit zur Erde zurückkehren kann.
 
Die ursprünglich  geplante Aussetzung des russischen Mini-Satelliten „Kedr“ („Zeder“) durch Kondratjew und Skripotschka ist der Agentur zufolge verschoben worden. Der nach dem Funk-Code von Juri Gagarin (1934-68) benannte nur 30 Kilogramm schwere Satellit, der von Studenten gebaut wurde, soll nunmehr beim nächsten Ausstieg im Juli per Hand in den Weltraum entlassen werden. Er wird jedoch vorher am 12. April, dem 50. Jahrestag des historischen ersten Raumfluges Gagarins, aus der ISS 25 Grußbotschaften in 25 Sprachen senden, die von Amateurfunkern auf der Erde empfangen werden können.
 
Für Kondratjew war dies die zweite und für Skripotschka die dritte Außenbordaktivität.  Insgesamt haben damit russische Kosmonauten bisher 28 Mal die ISS zu „Weltraumspaziergängen“ verlassen.
 
(für dapd)