Moskau, 13. Februar 2011 — Ein Russe und ein Italiener sollen am Montag als erste Menschen virtuell ihren Fuß auf den Mars setzen. Alexander Smolejewski und Diego Urbina werden dazu gegen Mittag in ihren „Orlan-E“-Raumanzügen das Landemodul verlassen, das am Samstag auf dem Roten Planeten niedergegangen war, teilte das Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) am Sonntag mit. Dritter Mann an Bord ist der Chinese Yue Wang.
Das Experiment „Mars 500“, bei dem in einer hermetisch abgeschlossenen IMBP-Versuchsanlage die bisher realistischste Simulation eines Mars-Fluges stattfindet, tritt damit in die zweite Phase ein. Insgesamt sind drei Ausstiege geplant. Den zweiten absolvieren der Russe und der Chinese am 18. Februar, beim dritten am 22. Februar wird Smolejewski wieder von Urbina begleitet.
Die Männer sollen bei den jeweils rund zweistündigen Ausflügen auf die naturgetreu nachgestaltete Mars-Oberfläche vor allem Boden-und Gesteinsproben nehmen. Dabei werden sie von dem Mini-Rover „Gulliver“ unterstützt, der mit einem Roboterarm und mehreren kleinen Kameras ausgerüstet ist.
Am 23. Februar tritt das Trio den Rückflug an und steigt nach drei Tagen Quarantäne wieder in das Mutterraumschiff um, in dem „Mars 500“-Kommandant Alexej Sitjow, der Arzt Suchrob Kamolow (beide Russland) und der Franzose Romain Charles verblieben waren.
Das Experiment hatte am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und soll insgesamt 520 Tage dauern. Davon sind 250 Tage für die Hin-, 240 Tage für die Rückreise und 30 Tage für den Aufenthalt auf dem Roten Planeten vorgesehen. Dabei sollen Erfahrungen für eine spätere reale bemannte Mars-Mission gesammelt werden.
(für dapd)