Berlin, 26. Januar 2011 — Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet an einem „integrierten nationalen Raumfahrt-Programm“. Damit erfülle es einen Auftrag, den die Bundesregierung in ihrer neuen Raumfahrtstrategie erteilt habe, die im Dezember verabschiedet worden ist, sagte DLR-Vorstandschef Johann-Dietrich Wörner am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin. Zugleich leiste das DLR damit einen Beitrag, um die Weichen für die Zukunft des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland zu stellen.
Das Programm werde „Auskunft über die nationalen Themen“ geben, aber auch die nationalen Akteure vom DLR bis hin zu den kleinen Unternehmen mit den europäischen und anderen internationalen Partnern zusammenführen. Als Beispiele nannte Wörner die Europäische Weltraumorganisation ESA, die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA, die japanische Raumfahrtagentur JAXA und auch die russische Weltraumagentur Roskosmos.
Wörner bezeichnete die bevorstehende Einstellung des US-Shuttle-Programms als einen „heftigen Einschnitt in die Transportsituation“ der internationalen Raumfahrt. Er hoffe, dass die Beziehungen in aller Welt „stabil genug sind, dass wir auch in Zukunft Raumflüge zu vertretbaren Preisen haben werden“, fügte er mit Blick auf die Internationale Raumstation ISS hinzu. Deutschland als größter ISS-Partner in der ESA stehe „klar“ zur Verlängerung des Betriebs der Station bis 2020 und darüber hinaus. Es gelte, diese Milliarden-Investition optimal zu nutzen.
Der DLR-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass die ESA bis zur nächsten Ministertagung im März ihre Kontroversen um überwiegend finanzielle Details hinsichtlich der ISS-Fortführung ausräumen und somit als letzter Partner den Verlängerungsvertrag unterzeichnen werde.
Der Personenverkehr von und zur ISS ruht seit 2009 bis auf weiteres voll auf den Schultern der Russen. Lediglich bei den Versorgungsflügen werden sie durch die europäischen und japanischen Frachter entlastet.
(für dapd)