Moskau, 18. Januar 2011 — Das virtuelle Mars-Raumschiff mit sechs Freiwilligen an Bord nähert sich im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) dem Roten Planeten. Am 4. Februar schwenke es in eine Kreisbahn um den Mars ein, berichten Moskauer Medien am Dienstag. Die „Landung“ sei für den 12. Februar geplant.
Zuvor wird die Crew, die aus drei Russen, zwei Europäern und einem Chinesen besteht, in zwei Gruppen geteilt, heißt es weiter. Der Kommandant des Experiments „Mars 500“, Alexej Sitjow, der Arzt Suchrob Kamolow (beide Russland) und der französische Bordingenieur Romain Charles bleiben im „Raumschiff“. Der Russe Alexander Smolejewski, der Italiener Diego Urbina und der Chinese Wang Yue steigen hingegen in das Landemodul um.
Auf der Mars-Oberfläche angekommen, sind drei Ausstiege in russischen „Orlan-E“-Raumanzügen geplant. Dabei wird der Russe zweimal von dem Italiener und einmal von dem Chinesen begleitet. Ziel ist es, die Mars-Oberfläche mit speziellen Instrumenten, die für das bemannte russische Mond-Programm entwickelt worden waren, und einem Roboter zu untersuchen.
Der virtuelle Flug in der hermetisch abgeschlossenen Versuchsanlage hat am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und soll insgesamt 520 Tage dauern. Davon sind 250 Tage für die Hin-, 240 Tage für die Rückreise und 30 Tage für den Aufenthalt auf dem Mars vorgesehen. Mit dem Experiment
sollen Erfahrungen für eine echte bemannte Mission zum Mars gesammelt werden.
(für dapd)