Köln, 7. Januar 2011 — Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, hat Medienberichte über einen angeblichen deutsch-amerikanischen Spionagesatelliten HIROS zurückgewiesen. „Das DLR plant keinen Spionagesatelliten“, schreibt Wörner in seinem Blog auf der Homepage des Zentrums.
Die Projektidee für einen „nationalen optischen Satelliten HIROS“ basiere auf Überlegungen, „den erfolgreichen Radarzwillingen TerraSAR-X und TanDEM-X eine optische Fähigkeit hinzuzufügen“, stellte der DLR-Chef klar. Seit etwa zwei Jahren werde im DLR der Projektvorschlag für einen hoch auflösenden, optischen Satelliten diskutiert. Die angedachte Anwendung von HIROS umfasse die Bereitstellung von hochaufgelösten optischen Daten für verschiedene Nutzungsbereiche, wie zum Beispiel im Krisenmanagement bei Naturkatastrophen und für wissenschaftliche Nutzungen. „HIROS ist kein Spionagesatellit, ebenso kein geheimes Projekt“, fügte Wörner hinzu. Die Informationen über die technischen Daten von HIROS seien seit 2009 im Internet verfügbar.
Unter Berufung auf WikiLeaks hatten ausländische und deutsche Medien Anfang Januar das angebliche deutsch-amerikanische Spionageprojekt „enthüllt“.
(für dapd)