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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 29. Dezember 2010 — In Russland sind die Verantwortlichen für den Fehlstart einer „Proton-M“-Rakete mit drei Satelliten des Weltraumnavigationssystems GLONASS vom 5. Dezember zur Verantwortung gezogen worden. Der stellvertretende Generaldirektor des Raumfahrtkonzerns RKK „Energija“, Wjatscheslaw Filin, und der Vize-Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Viktor Remischewski, seien von ihren Funktionen entbunden worden, wurde am Mittwoch in Moskau mitgeteilt. Roskosmos-Generaldirektor Anatoli Perminow habe eine Rüge erhalten. Zudem würden auf Weisung von Präsident Dmitri Medwedjew in der Agentur weitere Maßnahmen getroffen, um die „exekutive Disziplin“ zu festigen.

 
Der Fehlstart ist durch eine zu schwere Oberstufe verursacht worden, hatte eine Untersuchungskommission festgestellt.  Infolge eines Berechnungsfehlers sei die Stufe mit zu viel flüssigem Sauerstoff betankt worden. Dadurch seien die Satelliten nicht auf die vorausberechnete
Umlaufbahn gelangt und in den Pazifik gestürzt. Verantwortlich für das Betankungskontrollsystem ist der „Energija”-Konzern in Koroljow bei Moskau.
 
Mit dem Start der drei Satelliten sollte das GLONASS-System, mit dem sich Russland vom US-amerikanischen Pendant GPS unabhängig machen will, auf Weisung von Medwedjew noch im Dezember vollendet werden. Nach dem Fehlstart hatte der Präsident die Generalstaatsanwaltschaft
eingeschaltet sowie die Einrichtung der Untersuchungskommission und die Benennung der Schuldigen gefordert.
Inzwischen hat der zuständige Vize-Premier Sergej Iwanow Roskosmos angewiesen, das System mit seinen 24 Satelliten nun spätestens in drei Monaten fertigzustellen.
 
(für dapd)