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esa_logoKöln, 28. Dezember 2010 — Deutschland setzt sich in der Europäischen Weltraumorganisation ESA für eine Verlängerung des Betriebes der Internationalen Raumstation ISS bis mindestens 2020 ein. „Wir hoffen, dass in der nächsten ESA-Ratssitzung eine klare Entscheidung mit entsprechenden finanziellen Festlegungen erfolgt“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, der Nachrichtenagentur dapd am Dienstag in Köln. Die internationalen Investitionen, die in den letzten Jahren in die ISS vorgenommen worden seien, sollten auch durch die ESA-Partner genutzt werden, fügte er hinzu. Deutschland werbe deshalb innerhalb der ESA für eine entsprechende Finanzierung durch die an der ISS beteiligten Mitgliedsstaaten.
 
Eigentlich wollten die USA, Russland, die ESA, Kanada und Japan noch im Dezember den geltenden ISS-Vertrag, der 2015 ausläuft, bis 2020 verlängern. Die ESA, deren Hauptbeiträge  zur Station das Forschungsmodul „Columbus“ und der automatische Transporter ATV sind, ist zwar grundsätzlich für eine Verlängerung. Doch ihr Rat konnte sich auf seiner Tagung Mitte Dezember noch nicht auf die finanziellen Details einigen. Knackpunkte sind die Beibehaltung beziehungsweise sogar Aufstockung des gut achtprozentigen ESA-Beitrags zu den ISS-Betriebskosten und die von einigen Ländern geforderte weitere Subventionierung der defizitären Betreibergesellschaft Arianespace.
 
Nach Ansicht von Wörner weist der aktuelle ESA-Beschluss jetzt aber „in die richtige Richtung“. Die endgültige Entscheidung soll nun auf der nächsten Ratstagung im März fallen. Der laufende Betrieb der ISS wird indes durch diese Verzögerung nicht beeinträchtigt. Er ist bis 2012 gesichert.
 
(für dapd)