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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 18. Dezember 2010 —Eine zu schwere Oberstufe ist schuld am Fehlstart einer russischen „Proton“-Trägerrakete mit drei GLONASS-Navigationssatelliten am 5. Dezember. Infolge eines Berechnungsfehlers sei die Stufe mit zu viel flüssigem Sauerstoff betankt worden, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos am Samstag in Moskau mit. Dadurch seien die Satelliten nicht auf die vorausberechnete Umlaufbahn gelangt und in den Pazifik gestürzt. Verantwortlich für das Betankungskontrollsystem sei der Raumfahrtkonzern RKK „Energija“ in Koroljow bei Moskau.

 
Mit dem Start der drei Satelliten sollte das Weltraumnavigationssystem GLONASS, mit dem sich Russland vom US-amerikanischen Pendant GPS unabhängig machen will, auf Weisung von Präsident Dmitri Medwedjew noch im Dezember fertiggestellt werden. Nach dem Fehlstart hatte Medwedjew die Generalstaatsanwaltschaft eingeschaltet sowie von Roskosmos-Chef Anatoli Perminow die Bildung einer Untersuchungskommission und die Benennung der Schuldigen gefordert.
 
Per 5. Dezember bestand das Navigationssystem aus 20 aktiven und zwei Reserve-Satelliten. Perminow hat inzwischen angekündigt, das globale Netz mit seinen dafür erforderlichen 24 Satelliten sei jetzt spätestens im März kommenden Jahres einsatzbereit. Dazu sind bereits die beiden Reserve-Satelliten aktiviert worden. Zum Jahresende wird ein weiterer gestartet. Durch Veränderung des Startkalenders 2011 soll dann die letzte Lücke geschlossen werden.
 
(für dapd)