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Credit: ZPK
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Moskau, 11. Dezember 2010– Russland erhält ein einheitliches Kosmonautenkorps. Es soll zum 1. Januar 2011 aufgestellt werden, geht aus einem am Wochenende in Moskau veröffentlichten „Befehl“ des Generaldirektors der Raumfahrtagentur Roskosmos, Anatoli Perminow, hervor.

Bisher gibt es drei solcher Korps – im „Sternenstädtchen“ („Star City“) bei Moskau, im Raumfahrtkonzern RKK „Energija“ in Koroljow bei Moskau und im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) der Russischen Wissenschaftsakademie (RAN).

Mit der Zusammenlegung unter der Ägide von Roskosmos sollen die Auswahl und Vorbereitung der Kosmonauten effektiver gestaltet und eine „koordinierte staatliche Politik in der bemannten Raumfahrt“ gewährleistet werden, heißt es in dem Befehl. Der Kommandeur des einheitlichen Kosmonautenkorps soll in Kürze ernannt werden.

Das erste Kosmonautenkorps, dem ausschließlich Militärs angehörten, war von Februar bis April 1960 im „Sternenstädtchen“ gegründet worden. Von 1964 bis 1968 war der erste Kosmonaut der Welt, Juri Gagarin, Kommandeur der „Gruppe Nr. 1 der Luftstreitkräfte (WWS)“, wie das Korps damals offiziell hieß. 1964 kamen das „Energija“- und 1967 das IMBP-Korps hinzu. Damit wurden auch zivile Fachleute rekrutiert, die dann zusammen mit den Militärs im Kosmonautenausbildungszentrum „Juri Gagarin“ auf ihre Flüge vorbereitet wurden. Chef dieses Zentrums ist Langzeitflugweltrekordler Sergej Krikaljow, der bei sechs Missionen 803 Tage im All gearbeitet hat.

(für dapd)